"Theater barrierefrei" am Hessischen Staatstheater Wiesbaden
Große Oper auch für Blinde und Sehbehinderte:
„Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi
Samstag, den 5. Dezember 2009 um 19.30 Uhr
organisiert das Hessische Staatstheater Wiesbaden eine barrierefreie Vorstellung von Giuseppe Verdis „Der Troubadour/Il trovatore“ für Blinde und Sehbehinderte.
Unterstützt wird die Veranstaltung durch:
- das Land Hessen,
- das Amt für Soziale Arbeit Wiesbaden,
- dem Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen,
- der Strecker-Stiftung, der Gesellschaft
- der Freunde des Staatstheaters Wiesbaden e.V.,
- dem Rhein-Mainischen Besucherring,
- Hörfilm e.V
- und Sponsoren.
„Barrierefreiheit“ bedeutet, dass Gegenstände, Medien und Einrichtungen so gestaltet
werden, dass sie von jedem Menschen unabhängig von einer eventuell vorhandenen
Behinderung uneingeschränkt genutzt werden können.
Die visuellen Zeichen der Aufführung (Inszenierung, Bühne, Kostüme) sind für Blinde und
Sehbehinderte per Live-Audiodeskription zugänglich. Die Erläuterungen werden von dem
Berliner Autorenteam des Vereins Hörfilm e.V. erstellt und eingesprochen. Das Nicht-
Sehende Publikum empfängt die Kommentare über Audioguides und Funkkopfhörer. Das
Publikum ohne Behinderung kann sich auf Wunsch über die live eingesprochenen Texte
ebenfalls mittels der Kopfhörer informieren.
Zusätzlich zur Aufführung erhalten die Blinden und Sehbehinderten – als kostenlosen
Service des Staatstheaters – am Nachmittag ein Rahmenprogramm angeboten: eine
Einführung zur Oper sowie eine Führung hinter die Kulissen mit Bühnenbegehung, Kostümund
Maskenausstellung und dem Besuch einiger Theaterwerkstätten. Eine Audio-Führung
ermöglicht den blinden und sehbehinderten Zuschauerinnen und Zuschauern einen
selbständigen Aufenthalt im Zuschauerbereich des Theaters. Im Anschluss an die
Vorstellung gibt es für alle Gäste die Gelegenheit zu einer Begegnung mit den beteiligten
Künstlerinnen und Künstlern im Opernfoyer.
Die barrierefreie Opernaufführung von „Der Troubadour/Il trovatore“ ermöglicht es dem
blinden und sehbehinderten Publikum, mit den sehenden Zuschauerinnen und Zuschauern
das Theatererlebnis zu teilen. In Deutschland gehört das Hessische Staatstheater
Wiesbaden damit zu den ersten Veranstaltern, die solche Aufführungen anbieten. Zu Beginn
des Jahres 2010 ist im Schauspiel ein Theaterstück für Gehörlose und Hörgeschädigte mit
Hilfe eines Gebärdensprachdolmetschers in Planung.
Die Mitnahme von Blindenführhunden ist selbstverständlich. Für Besucher mit
Hörschädigungen stehen neben der Übertitelung zusätzlich Induktionsschleifen zur
Verfügung. Das Theater ist auch für Rollstuhlfahrer barrierefrei zugänglich.
Eintrittskarten für „Der Troubadour/Il trovatore“ am Samstag, den 5. Dezember 2009, 19.30
Uhr sind unter dem Stichwort „Theater barrierefrei“ an der Theaterkasse unter Tel: 0611-132
325, Fax 0611-132 367 oder per E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de erhältlich.
Preise: € 49,00 | € 45,00 | € 34,50
Schwerbehinderte Besucher erhalten 50 % Ermäßigung. Mit Merkzeichen „B“ im
Schwerbehindertenausweis ist die Begleitperson frei.
Rahmenprogramm am Samstag, den 5. Dezember 2009 im Theater:
- ab 15.30 Uhr, Kassenhalle Großes Haus Ausgabe der Audio-Guides
- 16.00 Uhr, Foyer Bühnenführung/Kostüm- und Maskenausstellung/evtl. Besuch von Theaterwerkstätten
- ab 18.00 Uhr Möglichkeit eines Imbisses im Foyer-Restaurant des Staatstheaters (Gerichte und Preise unter www.foyer-restaurant.de)
- 19.00 Uhr, Foyer Werkeinführung
- 22.15 Uhr, Foyer Nachgespräch mit Künstlern
Anmeldungen für das Rahmenprogramm bitte mit Adressangabe und Personenzahl per
email an vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de oder unter Fax 0611-132 367
Informationen zur Veranstaltung: Beate Kronsbein (intendanz@staatstheater-wiesbaden.de,
0611-132 264)
Zusätzliches Angebot der Stadt Wiesbaden:
12.30 Uhr Stadtführung für Blinde und Sehgeschädigte
Dauer: 1,5 Stunden, Kosten € 7,50 pro Person
Treffpunkt Tourist Information, Marktplatz 1
Informationen und Anmeldung über:
Wiesbaden Marketing GmbH -Sightseeing-
Frau Jendrasch 0611-1729-703
oder christine.jendrasch@wiesbaden-marketing.de
Anmeldung bis 1. November 2009 erforderlich, da die Führung nur mit einer Mindestteilnehmerzahl
durchgeführt werden kann.
Der Troubador/Il trovatore
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Verdis Meisterwerk „Der Troubadour“ bildet das Herzstück der „trilogia popolare“ zwischen
„Rigoletto“ und „La traviata“. Die Musik des „trovatore“ schildert im flackernden „brio“ eines
expressiven Belcanto flammende Leidenschaften wie Liebe, Eifersucht, Rachelust und Hass.
Im Streit verfeindet stehen sich der Dichter Manrico und Graf Luna gegenüber, erst zu spät
erkennend, dass sie durch Blutsbande Brüder sind. Als Anführer entweder der Clique der
Reichen oder der Rebellen repräsentieren sie zugleich unterschiedliche soziale Gruppen.
Gemeinsam ist ihnen nur die Liebe zu Leonora, so dass sich der gesellschaftliche Konflikt in
der Rivalität der Liebe wiederholt. Und immer wieder – vor allem in den Visionen der
Zigeunerin Azucena – taucht die alte Geschichte von der Zigeunerin auf, die einen Sohn des
alten Grafen Luna verhext haben soll und deshalb auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Die Inszenierung von Cesare Lievi erzählt die konfliktreiche Geschichte in starken Bildern
eines konkreten realistischen Szenariums. Man befindet sich nicht im finsteren Mittelalter,
sondern in der bunten Welt der verschiedenen Kulturen der New Yorker Bronx.
Cesare Lievi, italienischer Regisseur, Autor und international renommierter Theatermacher
hat zuletzt an der Mailänder Scala, am Opernhaus Zürich und bei den Salzburger
Festspielen inszeniert. Am Hessischen Staatstheater Wiesbaden erarbeitete er einen
Mozartzyklus sowie im Schauspiel sein eigenes Stück „Fremde im Haus“ für das er in
diesem Jahr den italienischen Theaterpreis „Premio Ubu“ für den „besten dramatischen Text“
erhielt.
Hier einige Bilder von der Aufführung: